Über einen Bekannten aus dem Studium bin ich damals an die Möglichkeit gekommen, das erste Mal Eishockey zu fotografieren. Im Gegensatz zum Fussball, was ich auch eine Zeit lang fotografiert habe, fand ich Eishockey viel spannender. Sowohl zum schauen, als auch zum Fotografieren. Es ist sehr action-reich und schnell.
Mein erstes Spiel habe ich Anfang 2010 fotografiert. Damals noch mit einer digitalen Spiegelreflex von Konica Minolta. Die Firma wurde kurz danach von Sony aufgekauft, weswegen ich anfänglich mit Sony fotografiert habe. Weit vor den Spiegellosen wie der beliebten Alpha a7. Es war keine schlechte Kamera, aber tatsächlich überhaupt nicht für schnell bewegende Objekte geeignet. Bei Sportfotografie und im speziellen Eishockey nicht optimal also. Meine Ausbeute an scharfen Fotos war dementsprechend gering. Und wenn ich grundsätzlich der Meinung bin, dass Technik nicht das Wichtigste in der Fotografie ist, brauchen gewisse Themen das richtige Werkzeug. Etwas dazu, vornehmlich im Blick auf die Konzertfotografie, habe ich HIER geschrieben.
Zumindest ein 100mm 2.8 Macro hatte ich damals zur Verfügung. Später ein 70-200 2.8 von Tamron. Aber sowohl die Konica Minolta als auch meine Sony Kameras waren einfach zu langsam. Mit dem Wechsel auf Canon Anfang 2013 und besseren Objektiven wurden meine Eishockey Fotos dann auch brauchbarer.
Anfänglich waren die Fotos nur für ein kleines Onlinemagazin, wo man über die Qualität noch hinwegsehen konnte. Als ich dann für eine Bildagentur fotografiert hatte, musste die Qualität natürlich stimmen. Aber bis dorthin hatte ich schon einige Spiele fotografiert, wusste was mich erwartet, wusste auf was ich achten musste und die Technik war dann ganz ok.
Eishockey für eine Bildagentur zu fotografieren heißt tatsächlich Stress. Nicht nur, dass man immer wach bleiben muss um gegebenenfalls DEN Moment mitzunehmen, der im besten Fall das gesamte Spiel bestimmt. Die – oder auch DAS – Foto(s) des Spiels müssen so schnell es geht raus. In der Zeit habe ich dann vieles gelernt, was mir heute noch zu Gute kommt, meine Fotos in einer sehr hohen Geschwindigkeit ( ohne Einbussen in Qualität natürlich ) zu meinen Kunden zu bekommen. Mehr dazu gibt es hier zu lesen: LINK
Mein Ablauf an einem Spieltag war meist recht ähnlich. Der erste Weg ging immer in den Presseraum. Dort wurde dann die finale Aufstellung der Mannschaften bekannt gegeben. Neben einem kleinen Snack konnte man also noch kurz den Laptop vorbereiten. Dann ging es ans Eis. Dort haben sich dann die Spieler etwas warm gemacht und die ersten Fans waren bereits in der Arena. Falls es besondere Bilder gab, wurden diese schon vor Spielbeginn versendet. Nach dem Einlauf der Mannschaften wurde mit dem Coin-Toss der Spielbeginn eingeläutet. Beim Eishockey wird in drei Dritteln gespielt. Das heisst, in der Regel wurden während den zwei Pausen die Fotos verschickt. Falls etwas – je nach Einschätzung – sehr wichtiges passierte, auch gerne mal direkt nach der Szene. Dabei aber immer mit dem zweiten Auge beim Spiel bleiben. Zum Ende des Spiels konnte man dann selber aufs Eis um die Mannschaften beim Handshake oder beim Bedanken bei den Fans zu fotografieren. Danach ging es meistens wieder in den Presseraum um die Pressekonferenz mit den Trainer zu fotografieren und danach die letzten Fotos verschickten.
Bei den Fotopositionen hatte man – im Vergleich zum Fussball, wo man meistens an einem Ort bleibt – etwas mehr Auswahl. In der Regel konnte man an den vier „Ecken“ des Spielfeldes stehen. Hinter Glass, was hier und da ok war, oft aber auch sehr hinderlich. Aber alles ist besser, als einen Puck abzubekommen. Wenn ich mal die Möglichkeit hatte, mit einem geliehenen 300 2.8 zu fotografieren, bin ich auch gerne auf den Umlauf im Rang gegangen und habe von dort fotografiert. Etwas Abwechslung schadet nie.
Grob 7 Jahre habe ich das gemacht. Bis auf eine Ausnahme nur in Köln in der Lanxess Arena bei Heimspielen der Kölner Haie. Während der Zeit hatte ich sehr viel Spass dabei, aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich das Interesse verloren habe, da es doch alles repetitiv war. Mit dem Fussball war es ähnlich. Dort habe ich über ein paar Jahre einige Spiele der Fortuna Köln, Viktoria Köln und des 1. FC Köln fotografiert.
Nachfolgend findet ihr eine Auswahl an Fotos, welche ich über die Jahre beim Eishockey gemacht habe.